Sollten Sie beobachten, dass Ihr Tier plötzlich viel mehr Wasser aufnimmt als normalerweise, so ist dies ein untrügliches Zeichen, dass etwas nicht stimmt. Verharmlosen Sie dieses Symptom auf keinen Fall. Allerdings sollten Sie auch eventuelle, völlig normale Steigerungen der Wasseraufnahme bedenken.

Wie hoch der Bedarf an Flüssigkeit für Ihr Tier ist, hängt von einigen Faktoren ab, die Sie in Ihre Überlegungen einfließen lassen sollten.

Die tägliche Aufnahme von Wasser ist bei Hund und Katze durchaus verschieden.

Katzen haben die Fähigkeit mit weniger Wasser auszukommen als Hunde. Sie können ihren Harn stark konzentrieren, um Phasen mit geringer Flüssigkeitszufuhr besser überstehen zu können. Das birgt aber auch die Gefahr der Harnsteinbildung.

Eine Katze deckt ihren täglichen Bedarf aber auch zu einem guten Teil über das im Nassfutter enthaltene Wasser. Wird das Tier nur mit Trockenfutter gefüttert, so steigt die Wassermenge aber deutlich an.

Täglich sollte ihr Tier zwischen 100 und 150 ml Wasser zu sich nehmen. Im Nassfutter kann da schon mal bis zu 70% gedeckt werden.

Ebenso sollten Sie die Umgebungstemperatur und Luftfeuchtigkeit bedenken. Je höher die Temperatur, desto mehr trinkt das Tier. Bei Stress oder auch wenn viel gespielt wird, erhöht sich der Tagesbedarf.

Trächtige oder Kätzinnen mit saugenden Kitten brauchen ebenfalls mehr Wasser als sonst.

Auch verschiedene Medikamente können eine vermehrte Aufnahme von Wasser bedingen. Darüber kann Sie Ihr Tierarzt aufklären.

Können Sie jedoch all diese Umstände ausschließen und Ihr Tier trinkt vermehrt, so ist es unabdinglich, dass Sie Ihr Tier einem Tierarzt vorstellen. Es könnten schwerwiegende Erkrankungen der Nieren, der Bauchspeicheldrüse oder der Leber dahinterstecken, welche mittels Blutlabor aber schnell und zuverlässig geklärt werden können.

Bei Hunden ist der tägliche Bedarf von Flüssigkeit deutlich höher als bei der Katze.

Im täglichen Schnitt braucht der Hund zwischen 20 und 100 ml Wasser pro Tag. Bei einem Hund von ca. 20 kg kann also eine Menge von 2 Litern als durchaus normal angesehen werden, bei Kleinstrassen, welche vielleicht nur 2 kg auf die Waage bringen, sind 200 ml die Obergrenze.

Um die genaue Trinkmenge zu eruieren verwenden Sie bitte einen Messbecher. Füllen Sie morgens eine hohe Menge in den Trinknapf und leeren Sie diesen am nächsten Morgen wieder in den Messbecher. So können Sie ganz einfach feststellen wieviel Ihr Tier tatsächlich getrunken hat.

Führen Sie Protokoll. So kann eine Durchschnittsmenge errechnet werden.

Als Ursachen für vermehrte Wasseraufnahme können einige Gründe genannt werden. Viele sind unbedenklich, andere wiederum gehören unbedingt tierärztlich abgeklärt.

Bei starker Hitze, oder vermehrte körperlicher Anstrengung erhöht sich die Aufnahme deutlich, ebenso bei Stress, wie langen Autofahrten, Ortswechseln oder nach wildem Spielen mit Gefährten. Der Hund versucht durch die vermehrte Wasseraufnahme seinen Körper zu kühlen und den Flüssigkeitsverlust auszugleichen.

Das Selbe passiert auch wenn Ihr Tier Durchfall und Erbrechen zeigt. In diesem Fall sollten Sie die Aufnahme von Flüssigkeit auf gar keinen Fall einschränken, sondern oftmalig kleinere Mengen an Flüssigkeit anbieten.

Ebenso kann eine Futterumstellung zu höherer Aufnahme von Wasser führen. Eine Umstellung etwa von Feuchtfutter auf Trockenfutter, bzw. Selbstgekochtes kann zu einem deutlichen Anstieg führen.

Weiters ist eine Medikamentgabe oft mit vermehrtem Durst vergesellschaftet. Dazu kann der behandelnde Tierarzt Aufschluss geben.

Krankheiten welche zu einer Erhöhung der Wassermenge führen, sind etwas Diabetes mellitus, die Erkrankung der Bauchspeicheldrüse, welche auch als Blutzuckerkrankheit bezeichnet wird. Dabei entsteht neben vermehrtem Durst auch ein übermäßiger Hunger sowie erhöhter Harnabsatz.

Entzündungen in verschiedenen Organen, wie etwa eine Blasen oder Gebärmutterentzündung,  können ebenso den Durst massiv steigern.

Bei Erkrankungen der Nieren steigt der Wasserbedarf dadurch, das die Nieren die Giftstoffe nicht mehr richtig ausscheiden können. Durch das vermehrte Trinken versuchen die Tiere die Giftstoffkonzentration im Körper zu verdünnen.

Erkrankungen der Nebennieren, Cushing-Syndrom, oder bei der Wasserspeicherkrankheit, Diabetes Insipidus, welche durch einen Hormonmangel verursacht wird, führen ebenso zur Erhöhung der Trinkmenge.

Versuchen Sie auf keinen Fall Ihr Tier vom Trinken abzuhalten und messen Sie die Trinkmenge genau. Suchen Sie umgehend eine Tierarztpraxis auf um die Ursachen herauszufinden. Bringen Sie bitte auch die Futtermittel, bzw. deren genaue Beschreibung mit, damit die Tierärztin sich vor der eingehenden Untersuchung ein genaues Bild machen kann.