Blutegeltherapie

Die kleinen Tierchen haben in der Heilkunde seit über 2000 Jahren Bestand.

Das Ansetzen der Egel hat mehrere positive Effekte auf den Patienten. Der Biss der Egel, welcher sich anfühlt als würde man stark an der Haut kratzen, ist nicht besonders schmerzhaft. Es werden durch den Speichel des Egels verschiedene Substanzen in den Patientenkörper eingebracht. Sie wirken blutgerinnungshemmend, aber auch antithrombotisch, gefäßkrampflösend und lymphstrombeschleunigend.

Diese Effekte werden insbesondere dem Hirudin zugeschrieben, das sich mit dem Thrombin des Wirtsblutes verbindet. Eine medizinische Indikation ist daher vor allem bei Thrombosen und Venenentzündungen gegeben. Die Substanz Eglin kann Entzündungen und Schmerzen lindern (z. B. bei Arthrose). Blutegel können beispielsweise die mit der Gelenkentzündung (Arthritis) einhergehenden Schmerzen deutlich lindern. Weitere Indikationen für eine Blutegeltherapie sind:

Wundheilungsstörungen, Arthritis, Arthrose, Othämatom (Blutohr), Muskelverspannungen, Sehnenschaden, Patellaluxation, akute entzündliche Prozesse, Hämatome und zur Entgiftung.

Ablauf der Blutegel Therapie

Nach Rasur der Haut vor der Behandlung werden dem Patienten je nach Alter und Krankheitsbild die Egel angesetzt. Durch eine rhythmische Saugbewegung kann man erkennen, dass der Biss stattgefunden hat. Die Dauer des Saugaktes wird vom Egel selbst bestimmt und dauert ungefähr 30 Minuten. Nach dem Loslassen des Egels blutet die Bissstelle bis zu 48 Stunden nach und soll auch nicht unterbunden werden. In den ersten 24 Stunden nach dem Biss bekommt Ihr Tier einen gut saugenden Verband, der im Bedarfsfall auch erneuert werden muss. Wenn die Blutung zum Stillstand kommt, ist ein Verband nicht mehr notwendig.
Eine Folgebehandlung kann in 7-14 Tagen Abstand erfolgen.