Der Frühling naht und alles beginnt zu sprießen – oder doch nicht?

Hunde- und Katzenurin auf dem Rasen bzw. Vorgarten

Im Frühling, wenn alles zu sprießen beginnt, beginnen auch die Arbeiten im Garten. Besonders Besitzer eines Vorgartens ärgern sich oftmals über fremde Hunde, die auf ihren Rasen machen. Warum macht Hundeurin den Rasen kaputt und worauf sollte man achten um dies zu vermeiden, bzw. wir düngt man richtig ohne Gefahr für Mensch und Tier.

Grundsätzlich gilt: Nur von einem bisschen Hunde- oder Katzenurin ist der Rasen nicht automatisch ruiniert. Tatsächlich können kleinste Menge davon auf dem Rasen sogar eine düngende Wirkung haben. Allerdings kehrt sich dieser Effekt bei größeren Mengen oder häufigem Urinieren an derselben Stelle um. Der hohe Salzgehalt im Urin entzieht den umliegenden Gräsern das Wasser und sorgt somit für die vertrockneten Stellen. Im Zusammenspiel mit Sonnenschein verbrennt das Gras, ähnlich wie bei einer Überdüngung, regelrecht. Gelangt der Urin in den Boden, bewirkt er zusätzlich, dass die Wurzeln kein Wasser mehr aufnehmen können. Dies führt letztendlich dazu, dass die Gräser absterben und die gelb-braunen Flecken zurückbleiben.

Wer Urinflecken auf dem Rasen verhindern möchte, kann sein Grundstück auch durch die Wahl der richtigen Pflanzen unattraktiv für Tiere gestalten. Lavendel (Lavandula angustifolia) ist beispielsweise ein Hingucker im Garten, wird wegen seines starken Geruches aber von den meisten Hunden gemieden. Auch die Verpiss-dich-Pflanze (Plectranthus ornatus) macht ihrem Namen alle Ehre, denn ihren Geruch können weder Hunde noch Katzen leiden. Als natürliche Abwehr gegen Hunde helfen auch Dornenhecken: Himbeere (Rubus idaeus), Berberitze (Berberis vulgaris) oder Stechpalme (Ilex) können als natürliche Barriere dienen, wenn sie zwischen Gehweg und Rasen gepflanzt werden. Ihre Stacheln sorgen dafür, dass die Hunde sie nicht gerne durchqueren und deshalb den Rasen nicht betreten. Allerdings ist hier Vorsicht geboten: Manch übermütiger Vierbeiner stürzt sich trotz aller Gefahren in die Hecken und kann sich dabei leichte Verletzungen wie Kratzer oder eingetretene Dornen zuziehen

Wen nur die gelben Flecken im Rasen durch den Urin stören, kann auch auf salztolerante Pflanzen zurückgreifen. Schilfrohr (Phragmites australis), Strand-Beifuß (Artemisia santonicum), Spitzwegerich (Plantago lanceolata) oder Strandroggen (Leymus arenarius) sind für ihre hohen Salztoleranz bekannt. Dadurch vertragen sie den Kontakt mit Hundeurin deutlich besser als Rasen.

Sie möchten Ihrem Rasen etwas Gutes tun, aber auch Ihren Hund nicht belasten?

Mineralische Dünger und insbesondere Rasendünger mit zugesetztem Unkrautvernichtersollten Haustierbesitzer besser vermeiden. Ihr Vierbeiner könnte zu viel davon aufnehmen, indem er nach dem Düngen gezielt die salzigen Körner aus den Halmen nascht. Oder er hat Zugang zur Verpackung des Düngemittels. Gerade junge Hunde sind oft neugierig und probieren fast alles. Sie können wegen ihrer geringeren Masse leider schnell in Gefahr geraten.

Tipp: Sie wollen nicht nur Ihre Haustiere, sondern auch andere Lebewesen schützen, die in Ihrem Garten kreuchen und fleuchen? Achten Sie auf Bio-Dünger, diese sind unschädlich für Mensch und Tier und ermöglichen Pflanzen ein starkes, gesundes Wachstum – mit der Kraft des lebendigen Bodens.

Ist mineralischer Rasendünger giftig für Hunde und Co?

Die Antwort auf diese Frage lautet leider: Ja!

Mineralische Dünger enthalten vor allem die Elemente Stickstoff, Kalium und Phosphor in konzentrierter Salzform. Diese lösen sich im Verdauungstrakt des Tieres und rufen Vergiftungserscheinungen hervor. Die Schleimhäute in Magen, Darm und Maul werden gereizt und das Hämoglobin im Blut kann in seiner Funktion beeinträchtigt werden, wodurch lebensgefährliche Sauerstoffnot eintreten kann.

Symptome für eine Vergiftung sind: Starker Speichelfluss, Blut im Stuhl, Erbrechen, Atemnot, Schwäche und Krämpfe

Auch für Rasendünger mit Unkrautvernichter gilt: Er ist auf jeden Fall giftig für Heimtiere und auch für Menschen. Die bereits oben genannten Symptome sowie Appetitlosigkeit, Unruhe oder Erregung, Muskelzittern, erschwerte Koordination oder Inkontinenz können auch auf eine Vergiftung mit Pestiziden hindeuten, die in einigen Rasendüngern enthalten sind. Schlimmstenfalls kann eine solche Vergiftung zum Herzstillstand führen.

Welcher gute Rasendünger ist für Hunde unbedenklich?

Vornehmlich organische Rasendünger sind für Hunde und andere Tiere unbedenklich. Zwar enthalten auch sie Nährsalze, doch sind diese in organische Substanz verpackt und so gleichermaßen verdünnt. Bei organischen Düngern auf Tierbasis gilt zu beachten, dass diese von allen fleischfressenden Haustieren besonders gern verspeist werden!

Blutmehl, Knochenmehl und gemahlene Schlachtabfälle riechen für die Vierbeiner nur allzu verlockend und werden oft gefressen. Hinzu kommt, dass gerade Tierfreunde sich mit der Vorstellung, zerriebene Körperteile von Tieren in ihrem Garten zu verteilen, nicht recht anfreunden können. Aus diesem Grund ist ein tierfreier organischer Rasendünger die bessere Wahl.

Extra-Tipps zum Rasendüngen mit Hund & Co:

  • Rasen vor dem Düngen tief mähen – so fällt das Düngekorn tief zwischen die Halme und kann nicht so leicht von Haustieren erreicht werden.
  • Düngemittel grundsätzlich für Tiere und Kinder unerreichbar aufbewahren.
  • Tierfreien Rasendünger ohne Rizinus-Schrot verwenden: Dieser kann bei Produktionsfehlern das hochgiftige Rizin enthalten, das auch in kleinen Dosen tödlich für Mensch und Tier ist.
  • Tierfreie, vornehmlich organische Dünger sind nicht nur völlig unbedenklich für Hunde, Katzen, Kaninchen, Hühner, Meerschweinchen und alle anderen tierischen Lieblinge. Sie beleben auch die Bodenflora und -fauna, was ein besseres Pflanzenwachstum zur Folge hat.